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Programmheft 1963 |
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"Die Rose von Dilsberg" 1963Tradition verpflichtet |
![]() vordere Reihe v.l.: ?? - Annette Ohlhauser - Ilona Hoffmann - Anneliese Kiefer - ?? - Christine Zaborowski Vieles änderte sich im Laufe der Jahre in Dilsberg. Idyllisch war der Ort nach wie vor geblieben, dafür sorgten schon allein die strengen Denkmalschutz-Auflagen. Die moderne Zeit war dennoch nicht spurlos an dem Bergdorf vorbeigegangen. Der allgemeine materielle Aufschwung ging Hand in Hand mit dem Abriss von alten, baufälligen Scheunen und der Erneuerung von bestehender Bausubstanz. Hygienische Verhältnisse wurden verbessert; die früheren, allseits mit einem romantischen Hauch versehenen Misthaufen verschwanden vor der Haustür - so, wie das allerorts der Fall war. |
![]() Die Dorfverschönerung bedeutete für Dilsberg zugleich Verpflichtung, mehr als anderswo, galt es doch, den zauberhaften Ruf des mit einer Ringmauer umwallten Ortes zu wahren. In allem mit eingeschlossen war das Spiel der "Rose von Dilsberg", mittlerweile von jedem als Tradition empfunden. Wie letztmals 1951 und 1952 lag nun, 1963, wiederum die Initiative bei Friedrich Roth, das Hottenrothsche Volksstück aufzuführen. |
![]() - Hermann Mayer (Soldat) - Klaus Kraft (Wolf, Ritter von Hirschhorn) - Heinrich Lenz (Schlosshauptmann) Abermals erklärte die Gemeinde sich bereit, die Schirmherrschaft über die Spiele zu übernehmen, außerdem sich an den Inszenierungskosten zu beteiligen. Es gab nun auch keine Parkplatzprobleme in Dilsberg mehr, denn inzwischen waren zwei große Abstellmöglichkeiten vor dem Ort neu geschaffen worden. Man war entschlossen, eine Neuaufführung zu wagen: "Es geht uns nicht um den unmittelbaren Verdienst - wenn die Einnahmen die Kosten decken, sind wir schon zufrieden. Wichtiger ist, dass der Dilsberg durch diese Spiele wieder zu einem Namen kommt.", urteilte der damalige Bürgermeister Julius Waibel 1963. Es wurden im Pfarrgarten noch mehr Sitzplätze geschaffen, so dass nun für 1150 Personen Sitzgelegenheit geboten war. Acht Vorstellungen sollten es werden, und für diese Neuinszenierung mussten etliche Rollen neu besetzt werden. |
![]() Graf von Lauffen: Ernst Roth/Anton Lipski; Rosamunde, seine Tochter: Traudl Kraft/Thekla Finzer; Kunigunde (Mutter): Franziska Ohlhauser/Ridi Lenz; Wolf, Ritter von Hirschhorn: Klaus Kraft/Hans Bellem; Pleikart von Steinach (Landschad): Werner Roth/Günter Finzer; Ulrich: Heinrich Hornung; Schlosshauptmann: Heinrich Lenz/Norbert Wirth; Türmer: Hans Brox/Paul Erles; Renate: Inge Bellem/Inge Wirth; Pförtner: Friedrich Roth/Willi Greulich; Fahrender Gesell: Günter Dalmann/Edmund Streib. |
![]() Die Ortsbewohner gaben sich alle erdenkliche Mühe. Man probte, spielte und vor allem auch, Glückssache, das Wetter war mit von der Partie. Was Wunder, dass der Erfolg den Dilsbergern treu blieb? Die Rhein-Neckar-Zeitung (27. 7. 1963) berichtete nach der ersten Aufführung: "Der Dilsberg erlebte einen nie gesehenen Ansturm an Fahrzeugen. Man sah prominente Gäste, Professoren der Universität, Landtagsabgeordnete, Vertreter von Landkreis und Stadt Heidelberg, Bürgermeister der Umgebung, unzählig bekannte Namen waren vertreten - die 1100 Zuschauer fassende Arena war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Verzauberung, die B. H. Hottenroths Spiel in der Beschwörung eines alten Spuks in der Johannisnacht bewirken sollte, nahm die Zuschauer gefangen: das ganze Dorf spielte seine alte Geschichte, Gestalten aus dem zwölften Jahrhundert tauchten auf." |
![]() ... und 1964 Man hielt sich nun mittlerweile an die Gepflogenheit, "Die Rose von Dilsberg" nach einer Spielsaison zu wiederholen. "Tradition verpflichtet", meinte Bürgermeister Waibel, und so plante man für 1964 insgesamt neun Aufführungen. Die Rollenbesetzung und Regieführung waren zum größten Teil, wie 1963, unverändert geblieben, so dass es nicht so schwer war, die verschiedenen Proben ohne viel Probleme über die Bühne zu bringen. Reibungslos verliefen dann auch die "Rose"-Darbietungen. Bürgermeister Waibel lud in dieser Saison viele renommierte Persönlichkeiten ein. Bei einer Vorstellung mit Burgbeleuchtung und Feuerwerk (Samstag, 18. Juli) geschah unter Anwesenheit von Regierungspräsident Dr. Werner Munzinger Unvorhergesehenes. Dieser wurde buchstäblich Zeuge einer biblischen Begebenheit: die des flammenden Dornbusches! Und so wurde diese Angelegenheit, nebst Berichterstattung, damals beschrieben im Heidelberger Tageblatt vom 21. Juli 1964: "... und während das Stück Akt um Akt vorwärtsschritt, dröhnte im Hintergrund von der Burg Schwalbennest bei Neckarsteinach her dumpfes Grollen. Noch nach Jahrhunderten bewies der Landschad seine Animosität gegen den Dilsberggrafen oder - ein Feuerwerk brannte zur gleichen Zeit. Historisch gesättigter Boden! Zum Schluss, als das Dilsberg-Feuerwerk erloschen war, blieben die Flammen im Dornbusch hängen; Burgherr Lauffen musste selbst mit einer Schaufel sein Reich vor Schaden bewahren." |
Text: Frans Hermans 2000 Bilder sw: Archiv Frans Hermans Farbige Bilder: Hans Tischert |
Bürgermeister Julius Waibel bedankt sich bei allen Schauspielern, besonders bei der Rose Traudl Kraft, |
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![]() Joachim Hofmann |
![]() Franz Göschl |
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![]() Ridi Lenz (Kunigunde) |
![]() Richard Erles (Herold) |
![]() Ridi Lenz (Kunigunde) |
![]() vorne: Thekla Finzer (Rose) - Hans Bellem (Wolf, Ritter von Hirschhorn) - Norbert Wirth (Schlosshauptmann) |
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![]() Heinrich Lenz (Schlosshauptmann) |
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